Eine Betriebsbesichtigung der Industriekaufleute des ersten Ausbildungsjahres bei einem lokalen Global Player.
Die WIK11 hatte am 21.06.2019 die einmalige Gelegenheit einer Besichtigung des Ausbildungsbetriebes Fassmer in der Wesermarsch. Die Fassmer GmbH & Co. KG ist ein international agierendes, inhabergeführtes Unternehmen im Bereich Schiffbau und weltweit führender Anbieter u. a. in der Konstruktion und Produktion von Rettungsbooten.
Am Hauptsitz in Berne-Motzen begann die Besichtigung mit einer einführenden Präsentation des Unternehmens durch den Fassmer-Auszubildenden und Mitschüler Sebastian Latz. Im Anschluss konnten wir im Rahmen einer Führung über das Betriebsgelände und die einzelnen Produktionshallen unsere theoretischen Kenntnisse aus der Schule und die eigenen Erfahrungen aus den Ausbildungsbetrieben vertiefen. Ein besonderes Highlight war hier die Begehung des Neubaus eines Forschungsschiffes (Atair), das im Dreischichtbetrieb (24/7) gefertigt wird. Das Schiff wird momentan aufgerüstet. Mit viel Fantasie konnten wir uns vorstellen, wie der Smutje in der Kombüse die Besatzung bekochen wird, die Besatzung sich im Fitnessraum fit hält und wie die Forschungsräume sowie die einzelnen Schlafkabinen aussehen könnten. Dazu kam der super Ausblick auf die Weser, über die die Atair Mitte nächsten Jahres in die Nordsee für neue Forschungsprojekte überführt werden wird.
Zum Unternehmen Fassmer gehört auch die 100%-Tochter, die Fassmer Service GmbH & Co. KG. Diese übernimmt den weltweiten Service für die von der Mutter Fassmer GmbH & Co. KG gefertigten Schiffe und Boote und führt im Trockendock notwendige Reparaturen an Schiffen aus. Von größter Bedeutung hier ist eine schnelle Lieferung von Ersatzteilen weltweit. Dies führt dazu, dass Servicemitarbeiter mit Ersatzteilen rund um die Welt fliegen, um die Liegezeiten eines Schiffes im Hafen so gering wie möglich zu halten. Daher fuhren wir weserabwärts und besichtigten dort die Produktionshallen, in denen momentan der Rumpf und das Deck eines Rettungsbootes gebaut werden.
Der letzte Halt der Besichtigung waren die Produktionshallen der Sparte Windkraft der Fassmer Service GmbH & Co. KG, die sich auf dem alten Flughafengelände von Lemwerder befinden. Auch hier bleiben die Dimensionen der Produktionshallen und Endprodukte, wie die Verkleidung einer Windradgondel, besonders in Erinnerung. Diese können nur über den Wasserweg transportiert werden, was die Standortwahl für uns sehr nachvollziehbar macht.
Für uns und unsere Lehrkräfte, Frau Prigge und Herrn Kleinschmidt, war die Besichtigung hochinteressant.
So konnten wir inhaltliche Überschneidungen zu unseren Ausbildungsbetrieben erkennen und auch das Wissen aus dem Berufsschulunterricht live in der Praxis erleben. Anschaulich konnten wir die Prozesse zur Herstellung eines Produktes von der Planung über die Konstruktion, die Arbeitsvorbereitung, die Produktion bis hin zum Verkauf nachvollziehen. In der Schule lernen wir das Ganze in der Theorie und in der Praxis findet man diese Kenntnisse als Grundgerüst wieder und das nicht nur im eigenen Ausbildungsbetrieb. In der Praxis wird es immer Abweichungen von der Theorie geben, aber wir stellen alle fest, dass unser Berufsschulunterricht gut auf diese beruflichen Herausforderungen vorbereitet.
Vivien Paul